Im Oktober 2014 waren wir wieder einmal für ein paar Tage in dem kleinen Ostsee-Städtchen Rerik. Uns gefällt die ruhige, natürliche Umgebung. Eingeklemmt zwischen Ostsee und dem Salzhaff bietet der Ort einen tollen Erholungswert, gerade dann, wenn man mit Kindern unterwegs ist.
Aber auch fotografisch sind eine Menge schöner Ecken zu entdecken. Bei gutem Wetter versinkt die Sonne abends malerisch in der Ostsee und lockt Einheimische und Touristen an den Strand und auf die Seebrücke. Aber es gibt noch mehr zu entdecken. Am Ende des öffentlichen Strands beginnt die Halbinsel Wustrow, die heute leider nicht mehr zugänglich ist. Über viele Jahrzehnte war dort ein großes militärisches Gelände, und Wehrmacht und Rote Armee haben dort ihre Spuren hinterlassen. Das Gelände ist komplett mit Munitionsresten verseucht und ein Betreten außerhalb der gesicherten und geräumten Wege ist lebensgefährlich. Aber man kommt gar nicht so weit, denn die alten Anlagen sind komplett eingezäunt und ein Sicherheitsdienst ist ständig vor Ort.
Es blieb mir somit nur die Möglichkeit, auf die vorgelagerte Düne zu klettern und über den Zaun hinweg Fotos zu machen. Was geblieben ist, sind nur noch ohne Ruinen der ehemaligen Kasernengebäude, verfallene Garagen für Fahrzeuge und allerhand Schrott am Wegesrand. Dennoch lohnt sich der Blick über den Zaun, denn zwischen all dem Verfall hat sich die Natur ihren Raum zurückerobert und breitet sich wieder aus. Hier ein paar Impressionen vom Sonntagsfotospaziergang im Oktober.
Die Zukunft der Halbinsel Wustrow ist weiterhin offen – auch der Weg dorthin bis auf Weiteres versperrt ist:
Die Bilder sind toll geworden !
Erinnere mich noch gut als ich im Sommer da war- die Häuser ohne Fenster, Kasernen (?) – auf mich wirkten sie wie tote schwarze Augen.
Was die Mauern alles erzählen könnten wenn sie der Sprache mächtig wären…
Ein wenig Mystisch und auch verlockend einmal durch die leeere Straße zu gehen und Fotos zu machen… Zu schade das der Zaun wegen Munitionsresten da steht…
Freut mich, dass Ihnen die Bilder gefallen. Ich würde den Ort auch gerne einmal direkt besuchen. Er ist sehr verlockend, aber leider auch gut bewacht. Dort kann man den Lauf der Geschichte noch richtig spüren.
Im Frühjahr bin ich wieder in Rerik und werde sich neue Bilder mitbringen.